Roter Salon

Der Rote Salon ist nach einem roten Teppich benannt, mit dem Max Reinhardt den Parkettboden dieses Besprechungszimmers bespannen ließ. Er soll der erste Spannteppich dieser Art in der Stadt Salzburg gewesen sein, und kam Max Reinhardts Vorliebe für altrosa Farbtöne sehr entgegen. Im Zuge der Restaurierung dieses Zimmers in den Jahren 2020/21 wurde der Spannteppich entfernt und der Tafelparkettboden instand gesetzt. Dabei entdeckte man eine unsichtbare Besonderheit dieses Raumes: einen großen Davidstern. 

Der Rote Salon liegt im Nordosten des Schlosses zwischen der Bibliothek und dem Grünen Salon. Die Wände präsentieren sich heute in hellem Grau-Grün, der Plafond in Crème-Weiß und die Stuckdekorationen in zartem Rosa, Gelb und Grün. Die aktuelle Wandfarbe harmoniert gut mit dem noch erhaltenen türkisfarbenen barocken Kachelofen. Die helle Stuckdecke wirkt heute warm und lebendig.

Max Reinhardt nutzte diesen Raum als Besprechungszimmer – besonders intensiv während der Gründung der Salzburger Festspiele gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss. Er ließ 1927 die barocken Türöffnungen wegen der Balustrade der angrenzenden Bibliothek verkleinern, die Wände altrosa, die Decke weiß und den Stuck hellgrau tönen. Das Ölbild an der Decke, Maria Verkündigung, ließ er mit einem ockerfarbenen Stuckrahmen einfassen. Der große barocke Aufsatzschrank erhielt durch Reinhardts Tischler Widerin ein flaches Pendant, einen an der Fensterseite stehenden neobarocken Bücherschrank. Auf diesen Schrank wurde ein Allianzwappen aufgesetzt. Es zeigt die Hirschstangen der Familie Firmian und den steigenden Löwen der Familie Lodron. Der Raum erinnerte viele Jahre unter dem Namen „McGowan-Zimmer“ an den amerikanischen Richter Carl E. McGowan (1911–1987). Er referierte in Leopoldskron über das Rechtssystem der Vereinigten Staaten von Amerika und war Mitglied des Aufsichtsrates von Salzburg Global Seminar in den 1970er und 1980er Jahren.

Dieser Raum, der ursprünglich nach dem von Reinhardt verlegten roten Teppich benannt war, war viele Jahre lang nicht rot. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Salzburger Festspiele und dank des US-Botschafters in Österreich, Trevor D. Traina, der bei diesem Projekt eine entscheidende Rolle spielte, sowie zahlreicher anderer ehemaliger US-Botschafter in Österreich, wurde Reinhardts Roter Salon restauriert.

Im Jahr 2023 wurde der neue Rote Salon eingeweiht: Das Projekt, eine Zusammenarbeit des renommierten amerikanischen Designers Ken Fulk und der Londoner Marke de Gournay, soll Reinhardts Erbe ehren und zu Kreativität und Zusammenarbeit anregen. Durch sorgfältige Recherchen und inspiriert durch einige von Reinhardts Original-Theaterkulissen, die auf dem Dachboden von Schloss Leopoldskron entdeckt wurden, erfuhr der Raum eine atemberaubende Verwandlung, die Farbe, Schönheit und Licht miteinander verbindet. Dünne Holzpaneele, die eine handgemalte Fantasielandschaft zeigen, ersetzten die weißen Wände, während Elemente aus den Kulissen und der barocken Stuckdecke in das Wandgemälde eingearbeitet wurden.

75 Years in 12 Vignettes

With 75 years behind us and more than 40,000 Fellows in 170 countries, Salzburg Global obviously has many stories to tell. The following 12 vignettes have been selected not only for their ability to relate the history of the institution, but also to convey the unlikely symbiosis of a visionary enterprise, conceived at an American university that came to be situated in an eighteenth-century rococo palace in the heart of Europe with the goal of serving the global good.