Grüner Salon

Dieser Raum liegt im Süden und ist eines der freundlichsten Zimmer des Schlosses. Licht strömt durch vier barocke hochrechteckige Fenster und wird durch kunstvolle Spiegelfelder in den Fensterlaibungen verstärkt. Eine Farbharmonie in hellen Gold-, Weiß-, und Grüntönen sowie beige und rosa Farbnuancen bespielt die Wände.

Ranken gliedern, Lianen gleich, die Seitenwände. Chinesische Familien, Paare und Flötenspieler beleben angedeutete Landschaften.

Im Kerzenluster steht – von Ranken umspielt – eine Porzellanstatue der chinesischen Gottheit Kuan Yin. Ihr Name bedeutet „die die Töne der Notleidenden hört“. Sie steht für Mitgefühl, Barmherzigkeit und Fruchtbarkeit. Sie ist weder weiblich noch männlichen Geschlechts. Der Kerzenleuchter, sowie die weißen Porzellanfiguren in den beiden Nischen über den Türen sind ebenfalls chinesischer Provenienz. 

Der Grüner Salon (früher das „Chinesische Zimmer“ genannt) ist eine historisch korrekte Nachschöpfung Max Reinhardts aus den 1920er Jahren im Chinoiserie-Stil des französischen Rokoko. In vielen spätbarocken europäischen Schlössern wie im Palazzo Stupinigi bei Turin oder im Schloss Huis ten Bosch bei Den Haag belegen gleichartige „Chinesische Zimmer“ das große Interesse des Adels an dieser fernen hochzivilisierten Kultur.

Moderne Kommentatoren haben darüber diskutiert, ob die Chinoiserie eine Form der kulturellen Aneignung oder der kulturellen Wertschätzung ist. Während einige Kunsthistoriker bestätigen, dass die Ästhetisierung der "östlichen" Kultur als Instrument der Entlegitimierung dient, haben andere die Chinoiserie angesichts der einflussreichen Rolle Chinas zu dieser Zeit als proto-kolonialistisch abgetan.

Aus der Zeit um 1750 stammen der wirklich prächtige Deckenstuck und der weiße Kachelofen. Ein mittelgroßes chinesisches Fabeltier aus Bronze blickt von einem der Bücherregale in den Raum. Es ist ein Qilin, das Glück, Friedfertigkeit, Gerechtigkeit und Fruchtbarkeit symbolisiert. Zu Reinhardts Zeiten bewachte es das Vogelhaus im Garten. Dort konnte es den Gesang chinesischer Nachtigallen hören. Das Vogelhaus existiert leider nicht mehr. Max Reinhardt hatte es mit einem Pagodendach decken lassen.

Ab Herbst 1944 wurde die Stadt Salzburg von der Luft aus angegriffen. Am 27. Februar 1945 beschädigte eine 500-Kilo-Bombe die Südfassade des Schlosses im Bereich der Terrasse. Im Festsaal zerschellten die wunderbaren Glasluster. Im Grünen Salon wurden die kunstvollen Spiegel zweier Fensterlaibungen zerstört. Metallsplitter rissen eine Unzahl von Löchern in die Bespannung der Wände. Eines dieser Löcher wurde nach dem Krieg mit Absicht nicht restauriert. Es ist nahe der Türe zum Roten Salon als stummer Zeuge der Zerstörung heute noch zu sehen.

75 Years in 12 Vignettes

With 75 years behind us and more than 40,000 Fellows in 170 countries, Salzburg Global obviously has many stories to tell. The following 12 vignettes have been selected not only for their ability to relate the history of the institution, but also to convey the unlikely symbiosis of a visionary enterprise, conceived at an American university that came to be situated in an eighteenth-century rococo palace in the heart of Europe with the goal of serving the global good.