Marmorsaal

Der Marmorsaal:

Der Marmorsaal ist seit dem 18. Jahrhundert unverändert geblieben.

Schon zu Zeiten von Erzbischof Firmian wurde im Marmorsaal prunkvoll gefeiert. Damals wie heute bestach der elegante Raum vor allem durch den Marmorboden sowie die wunderschönen Stuckarbeiten. Die Stuckdecken, die zu den schönsten der damaligen Zeit gehörten, wurden von Johann Kleber geschaffen. Der Stuck bildet eine Art barocken Kosmos. Bei genauer Betrachtung erkennt man eine Vielzahl an interessanten Details und symbolischer Darstellung so u.a.:

  • Die vier Elemente: Wasser, Luft, Erde, Feuer – jeweils links und rechts der großen Gemälde
  • Die vier (damals bekannten) Kontinente: Afrika, Asien, Europa, Amerika – in der Mitte der Deckenkanten
  • Die vier Künste: Astronomie, Malerei, Architektur, Musik – in den vier Ecken der Decke
  • Die vier Jahreszeiten des Lebens: Kindheit, Jugend, Reife, Tod – über den Türen.

Das Deckengemälde stammt vom Salzburger Künstler Franz Anton Ebner und zeigt die Allegorie zur „Hochzeit der Atalante“ aus einer Geschichte der griechischen Mythologie. Die beiden großen Gemälde an den Seiten schuf der italienische Maler Andrea Rensi. Das linke Bild zeigt Fürsterzbischof Firmian (sitzend im roten Mantel) wie er seinem Neffen Laktanz (in voller Rüstung) die Schenkungsurkunde für das Schloss überreicht. Im Hintergrund sieht man das Schloss Leopoldskron, das damals noch ein rotes Dach hatte (welches Laktanz aber später abbauen ließ, um ein weiteres Stockwerk für seine Selbstporträtsammlung zu errichten). Das gegenüberliegende Bild zeigt Graf Laktanz sitzend mit seiner Frau Maximiliana von Lodron (1717 — 1793).

Salzburg Global Seminar:
Als im Jahre 1947 drei Studenten der amerikanischen Harvard Universität – Clemens Heller, Scott Elledge und Richard Campbell – die Idee hatten, ein Seminar für Europäer und Amerikaner zu veranstalten, bot ihnen Helene Thimig, die Witwe von Max Reinhardt, dafür Schloss Leopoldskron an. Im Sommer desselben Jahres trafen sich mehr als 90 Teilnehmer aus Europa und Amerika zu einem sechswöchigen Dialog auf Schloss Leopoldskron. Damit war das Salzburg Global Seminar ins Leben gerufen.

Seit 1947 veranstaltet das Salzburg Global Seminar Tagungen, u.a. zu politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen, sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Themen mit globaler Bedeutung.  Mehr als 40.000 Fellows aus der ganzen Welt haben in den Jahren seit der Gründung Seminare besucht. Das Salzburg Global Seminar, so Reinhardts Sohn Gottfried, kombiniere die zwei Welten Max Reinhardts: Europa und Amerika.  Es fördere den akademischen Bereich, so wie Reinhardt den kulturellen Bereich förderte. Somit huldige Salzburg Global dem Geist des Hauses.

Zu Beginn der fünfziger Jahre wurde das Salzburg Global Seminar als eine gemeinnützige amerikanische Bildungsgesellschaft in den Vereinigten Staaten offiziell eingetragen und mietete das Schloss von den Reinhardt-Erben. Nach dem Ankauf im Jahre 1959 wurden umfangreiche Renovierungen und Umbauarbeiten vorgenommen, um Leopoldskron den Bedürfnissen des Seminars anzupassen. Im Jahre 1973 wurde der angrenzende Meierhof, der ursprünglich zum Firmian-Besitz gehört hatte, angekauft. 

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75 Years in 12 Vignettes

With 75 years behind us and more than 40,000 Fellows in 170 countries, Salzburg Global obviously has many stories to tell. The following 12 vignettes have been selected not only for their ability to relate the history of the institution, but also to convey the unlikely symbiosis of a visionary enterprise, conceived at an American university that came to be situated in an eighteenth-century rococo palace in the heart of Europe with the goal of serving the global good.