Wachse, blühe und gedeihe wird so manchem in den Kopf kommen, der an die Neugestaltung eines Gartens im Frühling denkt. Und in einem sieben Hektar großen Schlosspark kann natürlich besonders viel gedeihen, weshalb die Aufarbeitung des Parks, die mit der Neugestaltung des Garten Parterres ihren Anfang nimmt wohl unser bis dato ambitioniertes Sanierungsprojekt darstellt.
Ursprünglich in den 1960er Jahren angelegt, wird das Parterre dem Schloss in vielerlei Hinsicht nicht gerecht. Der Fokus der Neugestaltung liegt daher auf einer artenvielfältigen, ganzjährig blühenden und in der Formensprache dem barocken Schloss besser entsprechenden Ausführung.
Beauftragt mit der Neugestaltung ist die Königliche Gartenakademie Berlin, die über ein Jahr mit der Planung beschäftigt war. Das Team um Gabriella Pape, der Gründerin der Gartenakademie, hat sich von der Schönheit dieses Ortes in den Bann ziehen lassen. „Wir haben Schloss Leopoldskron und den Park auf uns wirken lassen und uns mit großer Leidenschaft der Authentizität hingegeben“, sagt Cord-Siegfried von Hodenberg, der Projektleiter der Neugestaltung des Gartenparterres. Auf Basis der historischen Gestaltung reifte daraufhin das aktuelle Konzept: Zum einen wurden alte Pläne studiert, ähnliche Gartenanlagen aus dem 18. Jahrhundert als Vergleich herangezogen, Fotos aus der Zeit Max Reinhardts ausgewertet und die heutige Situation – dass es eben kein reines Zier-Parterre ist, sondern auch genutzt werden soll – mit einbezogen. „Unser Ansatz ist es immer, die Tradition mit der Moderne zu verbinden. Früher haben Baumeister nur das Allerneueste und Modernste gebaut. So sehen auch wir es als unsere Aufgabe, die uns anvertrauten Gärten neu und modern zu denken und zu interpretieren“, so von Hodenberg. „Für das Projekt auf Schloss Leopoldskron denken wir allerdings immer das Gesamtensemble mit und berücksichtigen, was hier möglich ist. Baudenkmal und Garten stehen immer in Bezug zueinander, das war, historisch gesehen, seit jeher eine Einheit.“
Die jetzigen Entwürfe bringen die Formensprache von Schloss und Garten in Einklang, so dass das Innen und das Außen als eine Einheit erlebt werden. Stuckelemente aus dem Gebäude dienen als Quelle der Inspiration und werden – in vereinfachter Form – als Gestaltungselement eingesetzt. So wirkt der neu gestaltete Garten luftiger, großzügiger und auch die Pflanzen kommen besser zur Geltung.
Bei der Auswahl der Pflanzen wird großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt! Natürlich sollen möglichst viele alte Pflanzen bewahrt werden. Gleichzeitig ist der Buchsbaumzünsler in Salzburger Gärten aktiv und hat große Teile des Bestands zerstört, leider auch im Park von Schloss Leopoldskron. „Als Alternative zu den alten Buchsbäumchen, die leider nicht gerettet werden konnten, werden wir im Herbst Eiben pflanzen“, erklärt Cord-Siegfried von Hodenberg. „So bleibt die Optik erhalten und wir tun der Natur mit dieser Pflanze einen großen Gefallen, sie ist äußerst robust und kann sehr alt werden“.
Was durch die Neugestaltungen ebenfalls erzielt werden soll, ist eine Steigerung der Aufenthaltsqualität. Neben einem Platz, der bestens für Empfänge genutzt werden kann, wird es auch weitere Sitzmöglichkeiten zum Verweilen geben. „Unser Wunsch wäre natürlich, dass dieser Bereich des Schlossparks belebt wird, genutzt wird. Als Einladung an alle, die sich im Schloss aufhalten, von den Salzburg Global Seminar Fellows bis hin zu den Hotel- und Eventgästen. Es ist ja so ein schöner Platz. Ein Ort zum Verlieben!“, schwärmt von Hodenberg.
Im Juni 2022 wurde das "Mansbach Garden Parterre" wie es nun offiziell heißt, feierlich eröffnet.